Pressetext |
3. Deutscher Sportökonomie-Kongress Events im Sport - Marketing, Management, Finanzierung Reiner Calmund als Podiumsteilnehmer
Vom 21.-23 November 2002 organisierten 90 Studierende und Mitarbeiter des Instituts für Sportökonomie und Sportmanagement den 3. Deutschen Sportökonomie-Kongress an der DSHS.
Nachdem 1997 bei der Erstausgabe ca. 350 Teilnehmer über die "Professionalisierung im Sportmanagement" diskutierten und im Jahr 2000 ca. 450 Teilnehmer sich zum Thema "Finanzierung des Sports" austauschten, kamen in diesem Jahr überwältigende knapp 700 Teilnehmer aus über 15 Nationen zusammen, um von ihren jeweiligen Standpunkten aus das aktuelle Thema "Events im Sport" zu erörtern. Das Ziel der Initiatoren Prof. Dr. Heinz-Dieter Horch und Jörg Heydel, eine Plattform des Meinungsaustausches von "Wissenschaftlern" und "Praktikern" zu etablieren, wurde durch die ausgewiesenen Programmpunkte für die jeweilige Zielgruppe erreicht. Die Zusammenführung beider Gruppen, wobei die Übergänge zwischen ihnen fließend sind, je nach Selbstverständnis, wurde durch die ausgewogene Besetzung mit Praktikern und Wissenschaftlern der Symposien realisiert. Auch gab es zwischen den über 35 Veranstaltungen genügend Zeit interdisziplinäre Kontakte aufzunehmen und zu pflegen. Themen der Symposien waren "Sportgroßveranstaltungen international" und "- in Deutschland", "Sportevents als Marketinginstrument", "- aus Sicht der Umwelt" und "Sport in der Erlebnisgesellschaft". Einen Wermutstropfen musste der Kongress kurzfristig verkraften. Das NOK für Deutschland versagte erst Tage vor dem Kongress Köln bzw. der Deutschen Sporthochschule als Kongressgelände die für den Zeitraum des Kongresses beantragte Anerkennung als neutraler Ort. Somit war es den Deutschen Bewerberstädten außer Düsseldorf Rhein-Ruhr untersagt sich im Rahmen des Kongresses zu präsentieren. Sehr große mediale Resonanz erfuhr die Podiumsdiskussion am Donnerstagabend "Olympia 2012 in Deutschland ?". Teilnehmer hierbei waren M. Zilles (Geschäftsführer der Düsseldorf Rhein-Ruhr 2012 GmbH), Dr. K. Lennartz (Leiter des Carl und Liselott Diem-Archivs) sowie Prof. Dr. G. Wagner (Deutsches Wirtschaftsforschungsinstitut, Berlin) und Dr. H. Preuß (Institut für Sportökonomie und Sportmanagement, DSHS). Moderiert wurde die Veranstaltung von H. Kühner (Redakteur beim SWR). Prof. Wagner sah in seinen Ausführungen Investition in Kindergartenplätze und Schulen als nutzvoller an als die in die Bewerbung um die Olympischen Spiele. Dr. Preuß, der in der Kosten-Nutzen-Analyse der Bewerbung Frankfurts einen Rückfluss von 4 Cent pro eingesetzten Euro-Cent errechnet hatte, sah dies naturgemäß anders. Dr. Lennartz vermisste eine Leitvision in den Bewerbungen der Deutschen Städte. Michael Zilles bewertete die Chancen für Düsseldorf Rhein-Ruhr im Vergleich zu den anderen Mitbewerbern als sehr gut. War die erste Podiumsdiskussion eher fachlich hochwertig, so war die am Freitagabend "Muss Sport Show sein?" sehr unterhaltend. Den Organisatoren war es gelungen alle angekündigten prominenten Teilnehmer auch auf dem Podium zu versammeln. Und noch mehr. Angekündigt waren J. Ullmann (RTL-Sportrechte), W.-D. Poschmann (Hauptredaktionsleiter Sport des ZDF), W. G. v. Moltke (Präsident des Deutschen Volleyball-Verband) und A. Leibkind (jeweils Geschäftsführer der Rhein Fire Football + Düsseldorf Rhein-Ruhr 2012 GmbH). Kurzfristig sprang dankenswerterweise Dr. R. Scholz (Leiter des Instituts für Sportpublizistik) für den erkrankten und ursprünglich vorgesehenen Moderator D. Vetten (Horizont Sport Business, Chefredakteur) ein. Als die Veranstaltung sich gerade entwickeln wollte, betrat Reiner Calmund (TSV Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH, Geschäftsführer) als Überraschungsgast das Podium. Mit seinen Anekdoten trug er sehr wesentlich zum Unterhaltungswert der Veranstaltung bei. Die ca. 500 Besucher der Diskussion im HÖ1 fühlten sich mehrmals zu herzhaftem Lachen animiert. Graf Werner von Moltke berichtete über die in diesem Jahr in Deutschland stattgefundene WM der Damen sowie der Herren, die vor kurzem in Argentinien stattfand und über Beach-Volleyball sowie die Mindestquadratzentimeter Fläche, die die Trikots der Damen haben müssten. Die Herren Ullmann und Poschmann gingen wunschgemäß auf die Situation zwischen öffentlich rechtlichem und Privatfernsehen ein. Alexander Leibkind berichtete über die Showelemente im Rahmen eines Footballspiels. Stichworte waren Amerikanisierung, die Sportveranstaltung als Kern einer Veranstaltung vs. das Sportereignis nur als ein Element im Rahmen einer Veranstaltung. Reiner Calmund berichtete über seine Erlebnisse während der Fußball-WM 2002 in Japan und Südkorea. Ergebnis der Diskussion war die Erkenntnis, dass man aus dem Fragezeichen des Titels der Podiumsdiskussion drei Ausrufzeichen machen müsse. Aus den ausschließlich positiven Reaktionen der Teilnehmer des Kongresses, die die gute Organisation und die allgegenwärtige Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Kongressteams ausdrücklich lobten, kann resümierend festgehalten werden, dass der Kongress ein großer Erfolg und eine große Werbung für die DSHS war. Abschließend möchten wir uns bei allen Angehörigen der DSHS bedanken, die durch ihre Unterstützung und Hilfe diesen Kongress erst möglich gemacht haben. Darüber hinaus möchten wir uns bei denen bedanken, die dafür Verständnis hatten, dass die Organisation dieses dreitägigen Kongresses Einschränkungen für den sonstigen Ablauf der DSHS mit sich brachte. Die vierte Ausgabe des Kongresses wird es im November 2004 geben. Axel Sierau. |